Therapie

Wir behandeln alle logopädischen Störungsbilder bei Kindern und Erwachsenen. Auf Anfrage und auf ärztliche Verordnung führen wir Hausbesuche durch.

Arzt

Für eine logopädische Therapie brauchen Sie eine Heilmittelverordnung. Diese wird Ihnen u.a. von den ÄrztInnen folgender Fachbereiche ausgestellt: Allgemeinmedizin, HNO/Phoniatrie, Kieferorthopädie/Zahnmedizin, Kinder- und Jugendmedizin, Neurologie

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Verordnung

Für die logopädische Behandlung ist eine Verordnung verpflichtend und muss beim ersten Termin vorliegen. Sie bestätigt die Notwendigkeit einer logopädischen Therapie und sichert Ihnen in der Regel die Kostenübernahme der gesetzlichen Krankenkassen oder der Privatkassen.

Termin

Melden Sie sich gerne telefonsich, per Mail oder über unser Kontakformular.

Springer

Aufgrund der hohen Anzahl an PatientInnen, die versorgt werden müssen, kann es zu Wartezeiten kommen. Wie schnell Sie einen regelmäßigen Termin bekommen können, hängt u.a. davon ab, wie zeitlich flexibel Sie sind (Nachmittagstermine sind beliebter als Vormittagstermine).

Anstelle eines regelmäßigen Termins, der i.d.R. einmal pro Woche für 45 Minuten stattfindet, gibt es die Möglichkeit, als sogenannter Springer behandelt zu werden. Das bedeutet, dass Sie nicht immer am selben Tag zur selben Zeit Therapie bekommen, sondern wir Sie anrufen, wenn wir (spontan) freie Plätze haben.

Hierbei ist die Wahrscheinlichkeit höher, eine kurze Wartezeit zu haben.

Wir bieten Therapien in folgenden Bereichen:

Störungsbilder Kinder:

Sprachentwicklungsverzögerung / Late Talker

Wenn Kinder bis zu einem Alter von 2 Jahren noch keine 50 Wörter oder/und noch keine Zweiwortkombinationen sprechen, gelten sie als Late Talker. Ca. zwei Drittel der Kinder holen den sprachlichen Rückstand bis zu einem Alter von 3 Jahren nicht mehr auf. Diese Kinder haben eine Sprachentwicklungsstörung (SES). Um das Risiko einer SES zu minimieren, sollten Kinder möglichst frühzeitig logopädische Unterstützung bekommen.

Sprachentwicklungsstörung (Wortschatz / Grammatik)

Etwa 8% aller Kinder haben eine Sprachentwicklungsstörung. Diese umfasst ein nicht altersgemäßes Sprachverständnis, einen geringen Wortschatz oder/und fehlerhafte Grammatik (Satzbau / Flektion).

Sprachentwicklungsstörungen treten im Falle von Mehrsprachigkeit sowohl in der Erst-/Muttersprache als auch in der Zweitsprache (hier meist Deutsch) auf. Wenn Probleme in den genannten Bereichen ausschließlich im Deutschen auftreten, ist das ein Hinweis darauf, dass die Kinder keine Sprachtherapie, sondern Sprachförderung benötigen.

Artikulationsstörung z.B. Lispeln

Die Kinder haben ein falsches motorisches Muster erlernt. Zu beachten ist, dass ein Sigmatismus idealerweise therapiert werden sollte, wenn sich die Kinder nicht im Zahnwechsel befinden, bzw. die Schneidezähne vorhanden sind.

Aussprachestörung / phonologische Störung

Kinder mit einer Aussprachestörung ersetzen Laute, lassen Laute systematisch aus oder fügen sie hinzu. Einige Kinder verändern nur einen Laut und sind somit trotzdem gut verständlich. Andere Kinder verändern mehrere Laute, wodurch ihre Aussprache schwer verständlich werden kann.

Viszerales Schluckmuster

Kinder mit einem viszeralen Schluckmuster stoßen beim Schlucken mit der Zunge gegen ihre Schneidezähne, wodurch diese auf lange Sicht eine Fehlstellung entwickeln können. Oft fällt dies bei einer kieferorthopädischen / zahnärztlichen Untersuchung auf.

Redeflussstörungen (Stottern/Poltern)

Typisch für Kinder, die stottern, sind verschiedene Unflüssigkeiten beim Sprechen: Wiederholungen (von Wörtern oder auch Silben). Blocks (ein abruptes Stoppen mitten im Wort und Schwierigkeiten, weiter zu sprechen). Dehnungen (Langziehen von Lauten). V.a. wenn Kinder sich ihrer Unflüssigkeiten bewusst sind, kann es zu psychischer Belastung und Begleiterscheinungen kommen. Diese gilt es abzubauen.

Kinder, die poltern, sprechen undeutlich und schnell, verschlucken ganze Satzteile und sind sich dessen häufig selbst nicht bewusst.

Unterstützte Kommunikation

Für non- oder minimalverbale Kinder stellen Gebärden eine Möglichkeit zur Kommunikation dar. Unterstützte Kommunikation bezeichnet nicht nur den Einsatz von Gebärden, die den Einstieg in die Lautsprache erleichtern sollen, sondern auch den Einsatz technischer Geräte, die die Lautsprache langfristig unterstützen oder ersetzen sollen.

Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung

Kinder mit einer AVWS haben u.a. Schwierigkeiten mit der Wahrnehmung, Filterung, Verarbeitung und Speicherung von sprachlichen Informationen. Dies ist besonders im schulischen Kontext herausfordernd. Manchmal geht damit eine Lese-Rechtschreib-Störung (LRS) einher, die in diesem Zuge therapiert werden kann.

(Selektiver) Mutismus

Kinder mit selektivem Mutismus sprechen mit bestimmten Personen oder Personengruppen nicht. Dies liegt nicht daran, dass ihnen die Fähigkeit dazu fehlen würde, sondern hat vielfältige, psychische Gründe.

Bei selektivem Mutismus bieten sich tiergestützte Therapieformen im Besonderen an, da Tiere als soziale Kommunikationspartner häufig mit weniger Druck und Angst assoziiert werden.

Autismusspektrumstörung

Kinder mit einer Autismusspektrumsstörung brauchen entsprechend ihrer Fähigkeiten und Bedürfnisse individuelle sprachliche Unterstützung. Bei einigen Kindern sind v.a. sogenannte vorsprachliche Fähigkeiten betroffen, wie z.B. Zeigegesten, triangulärer Blickkontakt, Imitation, gemeinsames, kooperatives Spiel etc.

Myofunktion

Kinder mit einem myofunktionellen Ungleichgewicht haben Fehlfunktionen der Muskeln im Mund- und Gesichtsbereich. Häufig ist die Wangen- oder Zungenmuskulatur betroffen. Es kommt u.a. zu einer unphysiologischen (Mund-)Atmung, einer falschen Zungenruhelage, Problemen beim Sprechen und/oder beim Kauen.

Verbale Entwicklungsdyspraxie / Sprechapraxie

Die VED bezeichnet eine Störung in der motorischen Planung von Lauten. Hierbei sind die Muskeln, die zum Sprechen benötigt werden, intakt. Charakteristisch für dieses Störungsbild sind inkonsistente Fehler in der Aussprache, Vereinfachungen und Angleichungen von Artikulationsort und/oder Artikulationsart sowie Störungen der Prosodie.

Störungsbilder Erwachsene:

Aphasie

Aphasien treten u.a. nach Schlaganfällen und Schädel-Hirn-Traumata auf. Das Hauptmerkmal einer Aphasie bilden Wortfindungsstörungen, es können jedoch sämtliche Bereiche der Sprache betroffen sein: Das Lesen und Schreiben genauso wie das Verstehen und Sprechen.

Man unterscheidet zwischen flüssigen (z.T. überschießende Sprachproduktion) und nicht-flüssigen Aphasien (z.T. kaum Lautäußerungen möglich)

Neurogene Schriftsprachstörungen

Neurogene Schriftsprachstörungen treten u.a. nach Schlaganfällen und Schädel-Hirn-Traumata auf. Es entstehen vielfältige Einschränkungen beim Schreiben und Lesen.

Sprechapraxie

Eine Sprechapraxie tritt u.a. nach einem Schlaganfall oder Schädel-Hirn-Trauma auf. Betroffene wissen genau, was sie sagen möchten, haben jedoch Schwierigkeiten in der Planung und Umsetzung der Laute über ihre Sprechwerkzeuge, während die Muskeln im Mund- und Gesichtsbereich intakt sind.

Einschränkungen können so weitreichend sein, dass Betroffene z.T. nur wenige Laute hervorbringen. Es gibt vielfältige Therapiemethoden, u.a. die Melodische Intonationstherapie, die über den Einbezug von Melodien Sprachäußerungen erleichtert.

Dysarthrie

Eine Dysarthrie tritt u.a. nach einem Schlaganfall oder Schädel-Hirn-Trauma auf. Hierbei sind die Muskeln im Mund-, Gesichtsbereich beeinträchtigt, sodass eine Störung im Sprechen auftritt.

Diese kann sich auf unterschiedliche Weisen äußern, z.B. durch erhöhtes oder verlangsamtes Sprechtempo, verwaschene Aussprache aufgrund von geringer Kieferöffnung, Lähmung einer Gesichtshälfte o.ä.

Fazialisparese

Eine Fazialisparese tritt u.a. nach einem Schlaganfall oder Schädel-Hirn-Trauma auf, wenn der Gesichtsnerv beschädigt wurde. Je nachdem in welcher Heilungsphase sich PatientInnen befinden, wird entweder mit Kälte, Vibration, manueller Therapie oder Biofeedback gearbeitet. Als besonders wirksam hat sich auch Elektrotherapie erwiesen.

(Neurogenes) Stottern

Menschen, die stottern, zeigen unabhängig von der Ursache 3 Hauptsymptome: Wiederholungen, Blockaden und Dehnungen. Außerdem ist beim Stottern im Erwachsenenalter von Begleitsymptomatik auszugehen, da das Stottern meist im Kindesalter beginnt.

Dies hat weitreichende Auswirkungen auf den Alltag der Betroffenen. Ambulant können mit den Betroffenen Strategien erarbeitet werden, um die Menge, bzw. Intensität der Stotterereignisse zu minimieren.

Therapie bei CI-Versorgung

Bei einem Einsatz eines Cochlea-Implantats postlingual, also nachdem der Lautspracherwerb abgeschlossen ist, muss sich das Gehirn an die neue Hörfunktion gewöhnen. Mithilfe gezielter Hörübungen wird das Gehirn dabei unterstützt, auditiven Input richtig wahrzunehmen und zu identifizieren.

Dysphagie

Als Dysphagie bezeichnet man Störungen beim Schluckvorgang. Diese treten nach neurologischer Störung aber auch im Zuge von Primärerkrankungen auf. Es wird empfohlen, eine Fiberendoskopische Evaluation des Schluckens (FEES) als Schluckdiagnostik durchzuführen. Diese kann entweder stationär in Krankenhäusern oder ambulant in HNO-Praxen durchgeführt werden. Mithilfe dieses Befundes kann eine Dysphagie noch fundierter therapiert werden. Aber auch ohne das Vorhandensein einer solchen Diagnostik können Dysphagien ambulant effektiv behandelt werden.

Stimmstörungen

Man unterscheidet u.a. zwischen funktionellen Stimmstörungen, die aufgrund eines falschen Stimmgebrauchs entstehen und organische Stimmstörungen, die aufgrund von Stimmlippenveränderungen o.ä. zustande kommen.

Menschen mit sprechintensiven Berufen sind häufig davon betroffen. Das Gefühl eines dauerhaft kratzigen Halses, heiserer Stimmklang oder sogar Aphonie (Stimmverlust) können Anzeichen einer Stimmstörung sein. Es empfiehlt sich, bei Beschwerden eine Stroboskopie durchführen zu lassen, um sich Klarheit über die Ursachen der Symptome zu verschaffen.

Therapie bei neurodegenerativen Erkrankungen

Neurodegenerative Erkrankungen sind u.a. Parkinson, Multiple Sklerose, Chorea Huntington und Demenz. Ziel der Logopädie ist es, die Lebensqualität maximal zu erhalten und sowohl Sprach- und Sprechfunktionen als auch Atem-, Stimm- und Schluckfunktionen langfristig zu unterstützen.

Tiergestützte Therapie

Zur Förderung der Sprachentwicklung bieten wir tiergestützte Interventionen an. Melden Sie sich gerne bei uns!

Tiergestützte Therapie

Angebot für Kindergärten:

Überprüfung der Notwendigkeit von Logopädie

Sind Sie sich nicht sicher, ob ein Kind Logopädie benötigt?
Gerne nehmen wir uns 1-2 Stunden Zeit, um einen diagnostischen Überblick über das Kind zu gewinnen und Ihnen eine professionelle Einschätzung geben zu können. Hierfür benötigen Sie ein Rezept vom Arzt, das nur einen Termin umfasst. Ob weitere Verordnungen nötig sein werden, klären wir im Anschluss in einem persönlichen Gespräch.

Alternativ bieten wir auch Kooperationen mit Kindergärten an, um Beratungsgespräche mit Eltern zu führen. Im Rahmen von Kooperationen sind weitere Angebote möglich (Sprachförderung, Screening, Vorträge, Schulung…). Sprechen Sie uns darauf an! Eine Kooperation haben wir bereits mit dem ev. Familienzentrum „Arche“.

Wir bieten Therapien in der Käthe-Kollwitz-Schule in Hofgeismar, der Tagesförderstätte sowie in der Werkstatt für Behinderte in Hofgeismar an. Wenn Sie dazu Fragen haben, melden Sie sich gerne bei uns.